Kaiserschnitt: Ja, Nein, Vielleicht?

Die allermeisten Eltern wünschen sich für Ihr Baby eine schnelle, komplikationslose und natürliche Geburt. Und die allermeisten Frauen könnten Ihre Kinder auch so auf die Welt bringen. Aber seit Jahren steigt der prozentuale Anteil der Kaiserschnittgeburten und schwankt zwischen 32 - 40%. Das ist eine viel zu hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass die Weltgesundheitsorganisation erklärt, dass bei einer Kaiserschnittrate von über 15% mehr Schaden als Nutzen für Mütter und Babys zu erwarten sind.  Der Kaiserschnitt sollte eine Notfallmaßnahme sein und bleiben. Leider wird er immer mehr zur Mode.  In der internationalen Fachliteratur findet man Unterscheidungen zwischen zwingenden, üblichen oder möglichen Gründen für einen Kaisersschnitt. Der Katalog der Gründe, bei denen der Kaiserschnitt angeboten werden soll, weitet sich aber ständig aus. Zwingende oder übliche Gründe liegen in Deutschland nur bei weniger als jedem zehnten Kaiserschnitt vor. 90% aller Kaiserschnitte werden in Deutschland mit möglichen Indikationen begründet, sind also nicht medizinisch zwingend notwendig. In Deutschland geben 86% der Frauen nach einem Kaiserschnitt an, dass sie seine Folgen unterschätzt haben. Ein nicht medizinische zwingend notwendiger Kaiserschnitt bedeutet für Ihr Baby eine mehrfach erhöhte Wahrscheinlichkeit für Schwierigkeiten mit der Atmung. Kaiserschnitt Babys müssen in den ersten Lebenstagen öfter in einer Kinderklinik überwacht werden. Nachgewiesen ist, dass asthmatische Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht bei kleinen Kindern häufiger auftreten. Ein Baby das natürlich geboren wird hat ein viel leichteren Start ins Leben, verglichen mit einem geplanten Kaiserschnitt ohne einen medizinischen Grund.

Aussagen wie "Ich wünsche mir einen Kaiserschnitt" bedeutet eigentlich übersetzt nur "Ich habe Angst" "Angst vor zu viel Schmerzen" "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe" etc...Solche Ängste kennen die meisten Schwangeren zu irgendeinem Zeitpunkt der Schwangerschaft.

 

Wenn Du diese Gedanken teilst, dann glaube mir, es gibt Möglichkeiten, um seine Ängste vor der Geburt zu verlieren.

Dies ist auch einer der Schwerpunkte meiner Arbeit.

 

Es ist wichtig zu wissen, dass viele Komplikationen nach einem Kaiserschnitt deutlich gehäuft auftreten:

 

- es können plötzlich starke Blutungen auftreten

- Verletzungen von Harnblase und Harnleiter sind möglich

- das Thromboserisiko erhöht sich

- es besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko

- das Entfernen der Gebärmutter kann notwendig werden

 

Wenn Du Dir mehrer Kinder wünscht, solltest Du bedenken, dass ein Kaiserschnitt deutlich Einfluss auf nachfolgende Schwangerschaften hat. Folgende Risiken sind für Folgeschwangerschaften nachgewiesen:

 

- Störungen der Plazenta

- verringerte Fruchtbarkeit

- Eileiterschwangerschaft

- Fehlgeburten

- Aufreißen der Narbe in der Gebärmutterwand

- erneuter Kaiserschnitt

 

Frauen berichten als Nachteile der Kaiserschnittgeburt über lange Erholungszeiten, Schmerzen und Einschränkungen bei der Versorgung des Babys.

 

Heutzutage entschieden sich in den letzten Jahren aus Film, Musik und Mode bekannte Frauen für einen gewünschten, aber nicht medizinisch notwenigen Kaiserschnitt. In vielen Zeitungsartikeln und Fernsehsendungen wird eine Kaiserschnittgeburt zu einer erstrebenswerten, terminlich planbare Möglichkeit für eine Geburt erklärt.

 

Ein Kaiserschnitt sollte aber unbedingt eine Notfallmaßnahme bleiben!